Kleines Organ, große Funktion
Das männliche Neugeborene hat zunächst keine sichtbare Prostata. Das Organ wächst erst heran mit Beginn der Geschlechtsreife und Pubertät. Eine gesunde Prostata ist dabei etwa kastaniengroß und hat auch durch die zwei Lappen die Form eben dieser Kastanie. Die Prostata (auch Vorsteherdrüse genannt) erfüllt eine sehr wichtige Funktion für die Fortpflanzung: Sie produziert ein Sekret (milchig gelb) und verbindet dieses mit den Samenfäden oder Spermien. Zusammen genommen bezeichnet man dieses als Sperma. Das Prostatasekret sorgt für die Transportfähigkeit der Spermien und trägt dazu bei, dass die Spermien länger überleben, um den Fortpflanzungsprozess mit der Vereinigung der weiblichen Eizelle zu ermöglichen.
Wenn die Prostata zu wachsen beginnt
Erst im Alter – ab Mitte Fünfzig oder teilweise auch schon früher – beginnt die Prostata zu wachsen. Im jugendlichen Alter sind Beschwerden beim Wasserlassen und Schmerzen um die Prostata herum meist auf eine Entzündung zurück zu führen, auch Prostatitis genannt. Die Entzündung lässt sich in der Regel gut behandeln und Ihr Urologe weiß, was zu tun ist, um die Schmerzen zu lindern. Mit dem Wachstum der Prostata bzw. dem Wachstum im inneren Teil des Prostatagewebes beginnen die bereits erwähnten Beschwerden – individuell unterschiedlich ausgeprägt. Hormonelle Veränderungen und entzündliche Prozesse sind mögliche Ursachen für das Wachstum: der Urologe spricht von einer benignen Prostatahyperplasie. Die Beschwerden werden als BPS (benignes Prostatasyndrom) bezeichnet.
Moderne Untersuchungen zur frühzeitigen Diagnose
Durch regelmäßige urologische Untersuchungen, die heutzutage meistens per Ultraschall durchgeführt werden, können frühzeitig Veränderungen an der Vorsteherdrüse erkannt werden. Diese Untersuchungen – auf den üblichen Finger im Rektalbereich wird fast gänzlich verzichtet – haben ihren „Schrecken“ längst verloren. Modernste Instrumente und Tests ermöglichen sehr früh, ein Prostata-Karzinom zu erkennen oder auszuschließen. Auch der vielfach kritisierte PSA-Bluttest ist ein wichtiges Hilfsmittel, um Veränderungen an der Prostata richtig einzuordnen. Ein wichtiger Hinweis: kein Patient sollte seinen (unter Umständen erhöhten) PSA-Wert selbst interpretieren, sondern stets einen Urologen befragen. Jedem Mann über 45 Jahren ist dringend zu raten, sich einmal jährlich urologisch untersuchen zu lassen. Ein kleiner Test, der vielen Beschwerden vorbeugen kann und dem Patienten hilft, die Last beim Wasserlassen zu beseitigen. Denn: „Steter Tropfen muss nicht sein.“